Nach der verpassten Teilnahme im Vorjahr ist Axel Jungk vom BSC Sachsen Oberbärenburg zurück. Der 30-jährige Skeleton-Vizeweltmeister von 2017 und 2020 hat sich souverän für das deutsche Weltcupteam qualifiziert. Wie Junioren-Weltmeisterin Hannah Neise vom BSC Winterberg setzte sich auch der aus Hohndorf stammende Dresdner in den beiden Nominierungsrennen durch, die nun auf der neuen Olympiabahn im chinesischen Yanqing ausgetragen wurden. Beide schnappten sich damit ihr Ticket für den Weltcup in der Olympiasaison. Nur die beiden Einzelweltmeister der Vorsaison, Tina Hermann (WSV Königssee) und Christopher Grotheer (BRC Thüringen), waren bereits vorab gesetzt.
Nur die drei weiteren jeweils besten deutschen Skeleton-Asse der Vorsaison durften bzw. konnten sich 2021/22 für die Weltcup-Teilnahme empfehlen.
Die Junioren-Weltmeisterin von 2021, Hannah Neise, überzeugte in allen vier Rennläufen und siegte mit 2:05:60 Minunten und 2:06,27 Minuten jeweils deutlich vor Jacqueline Lölling (2:06,13 / 2:06,88, RSG Hochsauerland) und Sophia Griebel (2:08,08 / 2:07,20, RT Suhl).
Bei den Herren meldete sich Axel Jungk leistungsstark zurück und entschied ebenfalls alle Rennen mit 2:02,54 Minuten und 2:02,93 Minuten mit deutlichem Abstand vor Alexander Gassner (2:03,37 / 2:04,20, BSC Winterberg) und Felix Keisinger (2:04,03 / 2:04,54, WSV Königssee) für sich.
„Wir konnten uns die Bahn in der ersten Woche sehr gut erarbeiten. In der zweiten Woche waren die Bahnarbeiter täglich in der Bahn und haben Veränderungen am Eisausbau vorgenommen, weshalb einzelne Passagen von Training zu Training und auch heute im Wettkampf jeweils anders zu fahren waren. Hannah und Axel konnten sich am besten auf die sich ändernden Bedingungen einstellen und haben mit Abstand die zwei Nominierungsrennen für sich entschieden“, erklärt Bundestrainer Christian Baude. „Axel hat in beiden Rennen eine ganz starke Leistung gezeigt und sich nicht nur eindrucksvoll zurückgemeldet, sondern ist Zeiten gefahren, die ich im internationalen Vergleich als konkurrenzfähig einschätze. Das Gleiche trifft auf Hannah zu. Wenn sie einen Lauf trifft, ist sie in der Bahn sehr schnell. Da fehlt noch ein wenig die Konstanz, aber das ist in ihrem jungen Alter auf einer komplett neuen Bahn nichts Außergewöhnliches.“
Enttäuscht zeigte sich der Bundestrainer von den großen zeitlichen Abständen sowohl bei den Damen als auch bei den Herren. „Jacqueline und Sophia sind ebenso wie Alexander und Felix zu weit von den anderen beiden entfernt. Da müssen wir in der nächsten Woche noch weiter an einer besseren Materialabstimmung arbeiten. Aber ich denke, dass alle nervlich angespannt waren, vor allem Jacqueline und Alex waren nicht so locker drauf wie sonst. Ich hoffe, dass die Bedenken nach der Nominierung weg sind, und sie jetzt befreiter fahren können“, analysiert Christian Baude.
Nach den Nominierungsrennen der Skeletonfahrer in Yanqing hat Bundestrainer Christian Baude in Absprache mit seinem Trainerstab das Team für die neue Weltcup-Saison nominiert. Neben der amtierenden Weltmeisterin Tina Hermann haben sich bei den Damen Hannah Neise und Vize-Weltmeisterin Jacqueline Lölling für den Weltcup-Einsatz qualifiziert.
Bei den Herren werden neben dem amtierenden Weltmeister, Christopher Grotheer, Axel Jungk und der WM-Dritte Alexander Gassner für den Weltcup nominiert.
Vize-Juniorenweltmeister Felix Keisinger (WSV Königssee) und Sophia Griebel (RT Suhl) können zunächst im Intercontinental Cup starten und sich dort mit sehr guten Leistungen weiterempfehlen. Sollte jemand aus der Weltcupmannschaft leistungstechnisch abfallen, das Trainerteam nicht überzeugen, oder sich verletzten, ist laut Bundestrainer Christian Baude jederzeit ein Wechsel möglich.
Am 19. November 2021 starten die Bob- und Skeleton-Athleten im Weltcup in Innsbruck-Igls (AUT) in die neue Saison. Sportlicher Höhepunkt der bevorstehenden Saison sind die Olympischen Winterspiele 2022, die vom 4. bis 20. Februar 2022 in Peking bzw. Yanqing ausgetragen werden.
(hg/bsd/skl/Foto: skl)