Eiskanal adé: Rennrodler Mathis Ertel vom RRC Altenberg hat mit dem Leistungssport aufgehört. Und dies nicht freiwillig. Zum Start neuen Wettkampfsaison gehörte der 24-jährige Geisinger (links im Bild) nicht mehr zum Kader der deutschen Nationalmannschaft. Das bestätigte sein Verein auf Nachfrage und auch Ertel selbst. Nach Platz fünf im vorigen November in der Weltcup-Selektion für die internationalen deutschen Startplätze sei ihm gesagt worden, er sei nun raus. Zudem müsse der bei Olympischen Spielen, Weltmeisterschaften und Weltcups sehr oft so erfolgreiche Bundesverband BSD nach Kürzungen sparen.

Ertel bedauert das abrupte Ende seiner Leistungssportkarriere, zumal die Stelle des Sportsoldaten bei der Bundeswehr Ende Februar 2025 auslaufe. „Das Aus wurde leider mit Blick auf meine Perspektiven für einen Start bei den Olympischen Spielen 2026 so entschieden vom BSD, und dann war eben plötzlich Schluss“, so der einst auch international sehr erfolgreiche Nachwuchsrennrodler aus dem Osterzgebirge. „Klar, ich hänge schon etwas in der Luft, ich hoffe aber, dass es mit einer Anstellung bei der Luftwaffe klappt.“

Im Nachwuchsbereich sammelte Ertel zahlreiche Medaillen. 2019/20 hatte sich der junge Sachse nach drei Einzelsiegen bei Junioren-Weltcups am Königsee und in Altenberg sowie einem vierten Platz als bester Deutscher in Winterberg seinen ersten Titel im Gesamtklassement gesichert. Zudem holte der damals 19-Jährige jeweils Gold mit der deutschen Team-Staffel bei den Junioren-Weltcups in Altenberg und in Winterberg.

Der fahrerisch talentierte und am Start aber etwas schwächelnde RRC-Rennrodler wurde darüber hinaus dereinst Neunter bei der Junioren-WM in Oberhof. Der Geisinger war dann bei der Sportlerwahl 2019 im Landkreis auf den zweiten Platz gewählt worden. Es folgten für den Sportsoldaten auch nach der Coronapandemie noch mehrere internationale Einsätze.

Noch vor rund einem Jahr konnte er sich über den Nationencup für die Heim-Weltcups in Altenberg und Oberhof qualifizieren. Nach Rang 17 im Kohlgrund fiel der Geisinger nach Pech mit dem Wetter bei seinem zweiten Weltcup-Einsatz 2023/24 vom starken Bronzerang zur Halbzeit auf Rang 17 zurück.

Ertel hat noch Kontakt zum Rennrodel-Stützpunkt Altenberg, dort sei er erst vor Kurzem gefragt worden, ob er die Skeleton-Asse von sich aus beim Athletiktraining mit unterstützen könne. Ob er irgendwann einmal als Rennrodel-Trainer abreiten wollen würde, kann er aktuell nicht sagen. Derzeit liege sein Fokus voll auf die Sicherung seiner beruflichen Zukunft.

(skl/Foto: skl)