Seit 1951 wird in Freital alljährlich im November der Crosslauf „Rund um den Windberg“ ausgetragen. Die 74. Auflage der von der SG Lok Hainsberg bestens vorbereiteten Traditionsveranstaltung am 9. November absolvierten 414 Läuferinnen und Läufer, rund 75 Prozent von ihnen in den verschiedenen Kinder- und Jugendläufen.

Bekanntester Starter war dieses Jahr Karl Bebendorf vom Dresdner SC, Europameisterschafts-Dritter und sechsfacher Deutscher Meister auf der 3.000-Meter-Hindernisstrecke. Das Rennen auf der 8,3 km langen Männer-Strecke machte jedoch ein anderer, und dies in beeindruckender Art und Weise.

Felix Friedrich, viele Jahre lang in den Farben des Dresdner SC am Start, zum Windberglauf angemeldet für die Ostsächsische Sparkasse Dresden, legte von Beginn an ein fulminantes Tempo vor. Bereits nach der zweiten von vier 2-km-Schleifen hatte er einen deutlichen Vorsprung vor seinen Verfolgern, den er immer weiter ausbauen konnte. Im Ziel blieben die Uhr schließlich bei 25:17 Minuten stehen – worauf sich die Veranstalter verwundert die Augen rieben.

Denn damit war der 2004 vom Slowaken Miroslav Vanko aufgestellte Streckenrekord von 25:34 min., an dem sich verschiedene Top-Athleten zwei Jahrzehnte lang vergeblich die Zähne ausgebissen hatten, Geschichte.

Diese Leistung ist umso überraschender, da Felix seit dem Frühjahr aus Verletzungsgründen nicht mehr so oft läuferisch aktiv sein kann – dafür aber in manchen Wochen bis zu 400 km auf dem Rennrad zurücklegt, gern auch auf anspruchsvollen Bergetappen. Auf den Plätzen folgten Karl Bebendorf in 26:28 min.  und – ebenfalls vom Dresdner SC – Tore Machnow in 26:58 min. Friedrich war als mehr als eine Minzuten schnelle als Olympionike und Mehrfachmeister Bebendorf!

Den 6,2 km langen Hauptlauf der Frauen gewann indes Hannah Schönmuth vom Athletics Team Dresden in 25:33 min. vor Bianka Ott (27:18 min.) und Ines Uhlig (29:07 min.). Die 31-jährige Siegerin aus Dresden und Friedrich hatten übrigens rund schon einen Monat zuvor beim 20. WGP-Citylauf die Titel im Einzellauf gewonnen.

Streckenrekorde gab es aber auch in den männlichen Jugendklassen. Über 4,1 km der männlichen Jugend U20 trieben sich Louis Bianchin und Erik Sato (beide Dresdner SC) gegenseitig zu Höchstleistungen, im Ziel war Louis in 12:44 min. ganz knapp vor Erik, der 12:45 min. lief. Beide blieben damit „um Welten“ unter dem bisherigen Streckenrekord von Valentin Röhrig, der bei 13:36 min. lag.

Diesem schnellen Tempo nicht folgen konnte Lokalmatador Lennox Gyulai von Hauptveranstalter SG Lok Hainsberg. Der Deutsche Jugendmeister über 1.500m lag jedoch bei der männlichen Jugend U18 deutlich vorn und konnte dabei seinen eigenen, im Vorjahr aufgestellten Streckenrekord von 13:37 auf 13:21 min. verbessern.

Weitere Siege für Sportler aus dem Landkreis gab es durch Runa Barth (SG Motor Wilsdruff, 800m Altersklasse W8), Hannes Schlosser (SC Freital, 500m „Bambini-Lauf“), Liv Preißler (SG Freital Weißig 1861, 1,6 km Altersklasse W13) und Tina Mühlberg von der SG Lok Hainsberg über 6,2 km in der Altersklasse W20.

(C. Ender/skl/Fotos: Frank Fritsche/sglokhainsberg)