Mehr als 250 Kinder und Jugendliche aus Sachsen und Tschechien haben am vorigen Freitag an den Sportspielen der Euroregionen in Freital teilgenommen. Diese grenzübergreifende Breitensport-Veranstaltung hat eine mehr als 30-jährige Tradition in der Region.

In dieser Form fand der Wettstreit jedoch schon seit 2020 nicht mehr statt. Nun feierte er sein Comeback in der „WGF-Arena – Stadion des Friedens“ und in der Sporthalle des Beruflichen Schulzentrums in Freital.

Mit dabei waren Teams aus den Regionen Elbe, Labe, Erzgebirge und Krušnohoří, die sich in den Sportarten Leichtathletik (alle), Fußball (männlich), Basketball (männlich) und Volleyball (weiblich) gemessen haben.

Gemeinsam mit dem Stadtsportbund Dresden stellten die Gastgeber vom Kreissportbund Sächsische Schweiz-Osterzgebirge das „Team Elbe“ auf die Beine. Hier waren die Vereine Dresden Titans, VSV Grün-Weiß Dresden-Coschütz, Dresdner SSV, SG Striesen, SV Chemie Dohna, Blau-Gelb Stolpen, VfL Pirna-Copitz, TSV Seifersdorf sowie SG Freital-Weißig 1861, LSV Pirna, SSV Heidenau und SG Lok Hainsberg vertreten.

Das „Team Elbe“ holte sich in der Gesamtwertung knapp den ersten Platz. Die gemeinsame Euroregion Elbe/Labe bekam damit auch den Wanderpokal der grenzüberschreitenden Nachwuchssportveranstaltung überreicht. Der geteilte zweite Rang ging an die beiden am Ende punktgleichen Mannschaften von „Team Erzgebirge“ und „Team Labe“.

Zuvor zeigten die Kinder und Jugendlichen in mehreren Wettkämpfen und Turnieren ihr Können. Zur gemeinsamen Eröffnung in der „WGF-Arena – Stadion des Friedens“ begrüßten aber zunächst unter anderem Vize-Landrätin Kati Kade, KSB-Präsident Julian Schiebe, Zuzana Schwarz Bařtipánová, die Bürgermeisterin aus Bílina, Peter Pfitzenreiter, der 1. Bürgermeister der Stadt Freital, sowie die Geschäftsführer der Kreissportbünde Erzgebirge, Mittelsachsen und Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und des Stadtsportbundes Dresden die zahlreichen Talente und ihre Betreuer.

„Es ist eine große Ehre, dass wir die Veranstaltung mit so vielen Sportlern aus Tschechien und Sachsen ausrichten dürfen, auch wenn es organisatorisch eine Herausforderung ist. Es ist ein Gemeinschaftswerk der vielen Beteiligten“, so Präsident Julian Schiebe vom gastgebenden KSB. „Danke zum einen an all diejenigen, die das hier mit organisiert haben und zum anderem an diejenigen, die solche Veranstaltungen fördern. Es geht hier ja nicht nur um Sport, sondern sorgt auch darum, dass junge Leute, die sich sonst nicht treffen, zusammenkommen und ein gemeinsames Erlebnis haben.“

Auch weitere Ehrengäste hoben den verbindenden Charakter der Sportspiele hervor. „Der sportliche Wert steht hier nicht an erster Stelle. Wichtiger ist, dass sich junge Menschen aus den beiden Nachbarländern treffen, was dazu beitragen kann, dass sie sich kennenlernen, sich für das Nachbarland interessieren, dass sie sehen, Mensch, die sind gar nicht anders als wir“, betont Robert Baumgarten, der Geschäftsführer des Stadtsportbundes Dresden.

Bílinas Bürgermeisterin Zuzana Schwarz Bařtipánová ergänzt: „Für Bilina haben die Sportspiele eine ganz besondere Bedeutung. 2016 wurden sie dort im jetzigen Format neu belebt, nachdem es ähnliche grenzübergreifende Wettkämpfe hier schon seit den 1990ern gegeben hatte. Wir haben bei uns viele Sportstätten, die auf kurzem Weg von den Kindern und Jugendlichen genutzt werden, wie zum Beispiel bei diesen gemeinsamen Wettbewerben.“ Und 2020 fanden dann ebenfalls in Bílina die bis dato letzten Sportspiele der Euroregionen statt.

Nun gebe es endlich wieder diese Wettbewerbe. „Das Siegen ist aber nicht das Wichtigste hier. Von weit größerer Bedeutung ist es, neue Verbindungen zu knüpfen, dass Kontakt und vielleicht auch Freundschaften zwischen den deutschen und den tschechischen Kindern entstehen“, ergänzt die Bürgermeisterin Bílinas.

Bisher letzter Gastgeber auf deutscher Seite war der KSB Mittelsachsen 2019 in Mittweida, der nun in Freital gemeinsam mit dem KSB Erzgebirge und Mitgliedsvereinen aus beiden entsprechenden Landkreisen im „Team Erzgebirge“ antrat und ebendieses vor allen in der Leichtathletik und beim Fußballturnier jeweils erste Plätze errang.

„Es gibt auch schon Kooperationen von sächsischen und tschechischen Vereinen in der Grenzregion, teils ganzjährig. Das wird auch gefördert“, erklärt Jörg Hänsel, Geschäftsführer des KSB Erzgebirge. „Es gibt gemeinsame Jugendcamps und über den KSB besteht die Möglichkeit, den Jugendlichen grenzübergreifend auch mal andere Sportarten anzubieten.“

Die Sportspiele der Euroregionen sind ein Höhepunkt der Kooperation in mehreren Bereichen und Altersklassen. Das sieht Benjamin Kahlert, der Geschäftsführer des KSB Mittelsachsen, auch so.

„Wir sind sehr froh, dass es wieder weiter geht mit den Sportspielen der Euroregionen. 2019 fanden in Mittweida die bisher letzten Wettbewerbe bei uns mit etwas weniger Teilnehmern als heute statt. Nach den Wettkämpfen zu Coronazeiten in Bilina schlief das Format leider ein“, so Kahlert. „Jetzt wurde es quasi aus dem Corona-Dornröschenschlaf geweckt. Trotz des nicht unerheblichen Aufwandes ist das der richtige Weg.“

(skl/Fotos: skl/ksb)