Aufstieg mit Verzögerung: Am Ende waren fast 20 Stunden Zittern angesagt. Doch am Sonntagnachmittag herrschte Gewissheit bei den Tischtennis-Damen von der SG Motor Wilsdruff. Nach einem Jahr in der Regionalliga sind die Wilsdrufferinnen tatsächlich zurück in der 3. Bundesliga.
Dabei lief es für die SG Motor trotz aussichtsreicher Position am letzten Spieltag der Saison in der vierhöchsten deutschen Spielklasse nicht rund. Denn der Spitzenreiter aus Sachsen patzte beim lange Zeit abstiegsbedrohten DJK Regensburg. Die Gäste verloren nach 4:4-Ausgleich durch Siege von Anna Kempe und Alwine Scherber noch mit 4:6 in sehr engen abschießenden Einzelduellen. Die gute Ausgangsposition für den Gewinn der ersten Regionalligameisterschaft war dahin.
Da hingegen Kontrahent DJK Sportbund Landshut seine Partie gegen den dann sportlich abgestiegenen ESV München-Freimann mit 8:2 gewann, war der Meisterschaftstitel futsch. Landshut zog mit einem Pünktchen Vorsprung auf der Zielgeraden an Wilsdruff vorbei.
Allerdings haben die Bayern ihrerseits auf ihr Aufstiegsrecht verzichtet und dies am heutigen Montag gegenüber dem KSB auch noch einmal so bestätigt. Der Zweitplatzierte konnte damit aufsteigen.
Doch die SG war noch immer nicht durch. Denn der drittplatzierte Post SV Mühlhausen konnte mit einem Sieg mit sechs Spielpunkten Differenz auch noch vorbeiziehen und Wilsdruff hätte als Tabellendritter zum Schluss komplett in die Röhre geschaut. Dramatik pur also.
Somit waren alle Augen bei den Sachsen auf das abschließende Sonntagsspiel zwischen Gastgeber Post SV Mühlhausen und dem BSC Rapid Chemnitz II gerichtet. Die Chemnitzerinnen waren aufgrund der Niederlage von München-Freimann tags zuvor bereits gerettet und hatten den Ligaverbleib sicher.
Angeführt von Nicole Delle konnten sie das Spiel in Thüringen lange auf Augenhöhe gestalten und führten sogar mit 4:3. Mühlhausen drehte die Partie dann aber noch und siegte 6:4. Den jubelnden Wilsdrufferinnen in der Ferne war es egal.
Dank der in der Endabrechnung um vier Spielpunkte besseren Bilanz gegenüber den punktgleichen Thüringerinnen behauptete die SG Motor den zweiten Platz. Damit war der Aufstieg in die 3. Bundesliga für den Hinrundensieger von der Wilden Sau trotz Zitterns am Ende doch noch perfekt.
„Die Stimmung bei uns am Ende war geteilt. Gern hätten wir den Aufstieg direkt geschafft und als Meister die Saison abgeschlossen“, erklärt die langjährige Motor-Spielerin Lisa Bormann nach der Rückkehr aus Regensburg. „Aber es waren so viele knappe Spiele in dieser Saison und die Mannschaften waren eigentlich alle sehr ausgeglichen, sodass wir halt auch gegen einen abstiegsgefährdetes Team verloren haben. Über den Aufstieg freuen wir uns natürlich jetzt trotzdem und sind gespannt, was die neue Saison bringen wird. Mit Chemnitz und Leipzig gibt es dort auch zwei Sachsen-Derby, auf die wir uns schon jetzt besonders freuen.“
(skl/Fotos: privat)