Bei der ersten Ausgabe des Bikepacking-Rennens „Ascent Armenia“ hat Extremradsportler Kai-Uwe Lehnung vor Kurzem den zweiten Platz belegt. Der 55-Jährige aus Ottendorf, der für den Sebnitzer Radfahrerverein 1897 und den SV Grün-Weiß Pirna an den Start geht, musste sich nur dem Schweizer Profi Adrien Liechti geschlagen geben. Bronze holte der 18-jährige US-Amerikaner Jacob Hora.

1.159 Kilometer sowie mehr als 4 Tage und sieben Stunden lang in Bewegung war Lehnung mit seinem Mountainbike quer durch Armenien von der Hauptstadt Jerewan bis Diljan unterwegs. Die Räder der Teilnehmer aus mehreren Nationen waren über eine Art Live-Signal online.

Das Land im Kaukasus ist zu rund 80 Prozent bedeckt mit Bergen. „Es war sehr schwer. Es ging teils weit über 3.000 Meter hinauf, große Hitze, starke Gewitter, viel Regen. Unheimlich viel Schlamm. Es war das größte Problem, das Rad immer wieder halbwegs sauber zu bekommen“, blickt Lehnung nach seiner Rückkehr auf KSB-Nachfrage zurück. „Doch es waren traumhafte Landschaften und unheimlich gastfreundliche Menschen, ich habe sehr viel erlebt.“

Sehr großen Respekt hatte der sportbegeisterte Sachse vor den vielen Schäferhunden. „Vor allem in der Nacht“, erinnert er sich. „Ich musste auch wieder viel schieben, einmal über sechs Stunden, zirka 25 Kilometer, von ungefähr 600 Metern Höhe auf über 2.500 Meter, allerdings über herrliche Blumenwiesen.“

Da er so gut im Rennen lag, habe er sehr wenig geschlafen. „Dann, am letzten Berg konnte ich nicht mehr laufen, die Füße waren durch das viele Wasser, es mussten wieder mehrere Flüsse durchquert werden, und den Schlamm entzündet und voller Blasen. Es ging nochmal weit über 2.000 Meter hinaus, und hat ewig gedauert, aber ich irgendwie geschafft“, sagt er noch immer glücklich über seinen Erfolg bei der Rennpremiere. Der Empfang im Ziel sei dann sehr herzlich gewesen, ehe er in die Notaufnahme gebracht worden war, damit die Füße behandelt werden konnten. Lehnung hatte das Rennen als einziger von drei deutschen Startern beendet und nicht aufgegeben.

Die Silbermedaille und die viele schönen Erlebnisse auf dieser extremen Tour seien die Anstrengungen wert gewesen.

(skl/Fotos: privat)