Nach Erfolgen in ihren Ligen sind alle Handball-Mannschaften aus dem hiesigen Landkreis am Wochenende im Sachsenpokal 2021/22 ausgeschieden.

Klare Niederlagen kassierten die Bezirksliga-Frauenteams von Spitzenreiter HSG Weißeritztal und  dem SSV Heidenau II. Die in der Liga noch verlustpunktfreien Weißeritztalerinnen unterlagen in Wilsdruff dem Primus der Verbandliga-West, den AAC Amazonen aus Leipzig, mit 22:47 (10:24). Die Heidenauer Reserve dem Verbandsligisten Markranstädt II mit 16:42 (6:21) geschlagen geben.

Der HC Sachsen Neustadt-Sebnitz verlor indes nach Verlängerung beim bislang noch ungeschlagenen Bezirksliga-Ostsachsen-Spitzenreiter Neugersdorf. Die Neustädterinnen hatten zuletzt in Meißen den ersten Saisonsieg erreicht, der HCS gewann bei der SG Meißen/Riesa II mit 26:22. Doch beim Pokalduell knapp zwei Wochen später verpasste das Team von Bernd Berthold den zweiten Pflichtspielerfolg. Der ebenfalls personell geschwächte Gastgeber gewann 38:35 (15:17, 30:30).

Die Gäste musste auf mehrere verletzte bzw. erkrankte Spielerinnen auskommen. Besonders bitter: Der Ausfall von Topwerferin Rebeca Cembranos-Bruzon. Dennoch hielt der HCS die Neugersdorferinnen auf Distanz, lag längere Zeit immer wieder mit ein, zwei Toren vorne. Neun Minuten vor Schluss führte Neustadt-Sebnitz sogar mit vier Treffern (29:25). Doch der TBSV gab nicht auf, glich aus und hatte 26 Sekunden vor Schluss der regulären Spielzeit sogar die Chance, per Siebenmeter zum Sieg einzunetzen.

Allerding parierte die glänzend aufgelegte HCS-Torfrau Katarzyna Wiekiera einmal mehr und hielt ihre Mannschaft somit weiter im Spiel. In der Verlängerung zeigte sich Neugersdorf aber effektiver. Der Pokalerfolg war am Ende aufgrund der verpassten Torchancen der Gäste insgesamt verdient. Der HC Sachsen, bei dem Alicia Bräuer mit elf Treffern am erfolgreichsten war, hätte sich schon früh im Spiel absetzten können.

Nah dran an einer Pokalüberraschung war Verbandsligavertreter SSV Heidenau. Das Team von Dirk Stumpe hatte zuletzt nach dem 32:22-Heimsieg gegen Weinböhla in der Meisterschaft die Tabellenführung in der Oststaffel übernommen. Nun kassierte Heidenau aber etwas unglücklich die erste Pflichtspielniederlage.

Trotz Halbzeitführung musste sich der SSV in eigener Halle dem favorisierten Sachsenligisten TuS Leipzig-Mockau mit 27:34 geschlagen geben. Die Gastgeberinnen waren ohne mehrere Stammkräfte angetreten, konnten aber in der ersten Halbzeit zeitweise einen Fünf-Tore-Vorsprung (14:9) herausspielen. Mit der Pausensirene kassierte Heidenau noch das 17:14.

Nach dem Seitenwechsel konnte der SSV die Gäste noch fünf Minuten lang auf Distanz halten. Doch danach agierten beide Mannschaften auf Augenhöhe und der Vorsprung schmolz dahin. In der Phase zwischen 39. und 42. Minute traf Heidenau nicht, während die Messestädterinnen effektiver auftraten, viermal in Serie erfolgreich waren und die Partie zu ihren Gunsten drehen konnten (23:21).

Danach konnten der Sachsenliga-Fünfte seinen Vorsprung Schritt für Schritt ausbauen und gewann mit 34:27. Torgefährlichste Spielerin beim SSV war Jessica Tschöcke mit neun Treffern.

„Wir hatten gestern schon in der ersten Halbzeit Probleme mit den Rückraumwürfen von Leipzig. Allerdings wurde das in der ersten Halbzeit noch nicht so konsequent genutzt, und wir hatten etwas mehr Spielglück“, sagt Trainer Dirk Stumpe nach dem Pokal-Aus. „In der zweiten Halbzeit merkte man, dass bei uns wichtige Spielerinnen und damit neue Impulse fehlten. Somit kam Leipzig zu recht leichten Toren über den Rückraum, und wir mussten uns unsere Chancen sehr hart erarbeiten. Da wurde auch der Ligen-Unterschied deutlich. Wir sind mit viel Kampf und Leidenschaft drangeblieben und haben uns kurz vor Schluss nochmal auf drei Tore heran gekämpft. Daher bin sehr stolz auf meine Mannschaft.“

Die Entwicklung ist der Verbandsliga sieht der SSV-Coach ebenfalls positiv. „Die Tabellenführung freut uns natürlich alle, aber wir können die Siege auch einschätzen. Die beiden Auswärtssiege waren sehr stark und andere werden bei den Sportfreunden oder in Neustadt noch Punkte lassen. Die beiden Heimsiege waren Pflichtsiege, weil diese Mannschaften an dem Tag einfach insgesamt unterlegen waren“, erklärt er. „Die letzten beiden Wochen war das Training enorm schwierig, da die Halle geschlossen war. Somit sind manche Prozesse nach wie vor nicht richtig eingespielt. Das merkt man dann gegen stärkere Mannschaften merkt. Jetzt müssen wir einfach fleißig trainieren, um in der Liga die nächsten beiden wichtigen Spiele zu gewinnen.“

Heidenau bittet am 13. November ab 16.45 Uhr den ESV Dresden zum Verbandsliga-Duell. Der HC Sachsen empfängt bereits knapp ein Woche zuvor den Görlitzer HC II. Der bisher verlustpunktfreie Tabellendritte ist am Sonntag, dem 7. November, ab 16 Uhr zu Gast im Sportforum Neutstadt.

Heidenaus Zweite muss am 6. November ab 16 Uhr beim TSV 1862 Radeburg ran. Ebenfalls in der Bezirksliga kommt es dann am 13. November für die HSG Weißeritztal zum Spitzenspiel. Die Mannschaft von Trainer Michael Kühn trifft ab 16 Uhr in Wilsdruff auf den ebenfalls noch verlustpunktfreien Tabellenzweiten Radebeuler HV.

(skl/Foto: skl)