Ohne nähere Erläuterung zur möglichen Rücknahme der Öffnungsschritte im aktuellen Lockdown hat das Landratsamt heute verkündet, dass im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge an drei aufeinanderfolgenden Tagen die Sieben-Tages-Inzidenz von 100 überschritten worden ist. Es ist somit seiner Pflicht gemäß der sächsischen Corona-Schutz-Verordnung nachgekommen. Damit werden womöglich – wie schon in mehreren weiteren sächsischen Landkreisen und in Chemnitz – ab Mittwoch auch hier Lockerungen vom 8. März zurückgenommen werden. Dazu würde dann ebenfalls die Öffnung der Sportstätten für den Breitensport zählen.
Individualsport alleine oder zu zweit und in Gruppen von bis zu 20 Kindern unter 15 Jahren im Außenbereich und auch auf Außensportanlagen ist seither wieder erlaubt. Auch diese Lockerung würde ab diesem Mittwoch außer Kraft gesetzt.
Der Aufenthalt im öffentlichen Raum, in privat genutzten Räumen und auf privat genutzten Grundstücken wäre dann bei einer offiziellen Verkündung durch das Landratsamt außerdem nur mit den Angehörigen des eigenen Hausstandes und einem Angehörigen eines weiteren Hausstandes gestattet, praktisch so wie es zuletzt bis zum 7. März der Fall war.
Derzeit tagen Bund- und Ländervertreter zum Thema Lockdown. Bereits jetzt steht fest, dass dieser bundesweit bis 18. April 2021, also um rund drei Wochen, verlängert wird. Offenbar soll es über die Osterfeiertage auch keine Ausnahmen bei den Kontaktbeschränkungen geben, so wie es sie voriges Weihnachten gegeben hatte. Mit abschließenden Ergebnissen des Gipfels wird in der Nacht zum Dienstag gerechnet.
Der Grund für die Lockdownverlängerung: Die seit etwa zwei Wochen auch in Sachsen wieder steigende Inzidenz, die die Zahl der Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner beschreibt. Der Grenzwert wurde mit Blick auf personelle Ressourcen bei der Betreuung von Intensivpatienten (mit Covid-19) und auf die Möglichkeit der (besseren) Nachverfolgung durch die Gesundheitsämter festgelegt. In Sachsen liegt er heute bei 158,8, im Landkreis bei 113,6.
Der erhöhte Inzidenzwert hängt mit Blick auf Statistiken des Robert-Koch-Instituts auch nicht mit den vermehrten Tests überall im Land zusammen. Denn der prozentuale Anteil aller positiv auf Covid-19 Getesteten an allen Tests ist wochenlang nur leicht gestiegen und lag zuletzt bei 6-7 Prozent – und das trotz mehr Testungen. Das deutet darauf hin, dass es unabhängig von den Tests (wieder) insgesamt mehr Neuinfektionen gibt. Weitere Öffnungsschritte für den Sport sind daher vorerst sehr wahrscheinlich ausgeschlossen.
(skl/Foto: skl)