Er hat es geschafft: Bobpilot Francesco Friedrich vom BSC Sachsen Oberbärenburg ist am Sonntagnachmittag bei der WM in Altenberg zum sechsten Mal in Folge Weltmeister im Zweierbob geworden. Das ist vor ihm noch keinem gelungen. Zusammen mit Anschieber Thorsten Margis (SV Halle) ließ er auch im dritten und vierten Lauf trotz Regens, Windböen und schwierigeren Bahnbedingungen nichts anbrennen. Viele seiner Anhänger waren mit dem Kreissportbund Sächsische Schweiz-Osterzgebirge angereist und feierten den Erfolg und ihren Champion aus Pirna.
„Das war unser schönster WM-Titel bisher“, sagte Margis kurz nach dem historischen Rennen mit vier Durchgängen, das am Sonnabend gleich mit einem Bahnrekord (54,00 Sekunden) für die Weltmeister begann.
„Unglaublich“, schwärmte Friedrich, der dann auch noch ein großes Kompliment an die Fans richtete: „Vielen Dank an alle, die ihr hier trotz des schlechten Wetters ausgeharrt haben.“
Bei der Siegerehrung wurden dem Duo neben dem WM-Pokal auch noch mit einem Augenzwinkern Schilder überreicht, auf denen der Teamleader als G.O.A.T., als Greatest of all time (Der Größte aller Zeiten), geehrt wurde.

Silber mit einem deutlichen Rückstand von 1,65 Sekunden wurde Johannes Lochner von Stuttgart Solitude. Auch er jubelte über seinen bisher größten Erfolg im kleinen Schlitten.
Bronze sicherte sich im letzten Lauf noch der lettische Europameister Oskars Kibermanis (+1,79). Leidtragende waren der in Altenberg aufgewachsene Nico Walther (+1,87) und sein Oberbärenburger Vereinskollege Richard Oelsner, die am Ende den vierten und fünften Platz belegten. Sie kamen weniger gut mit den im Vergleich zum Vortag stark veränderten Bahnverhältnissen klar.

Vor allem Nico Walther, der mit Eric Franke an den Start ging, war nach dem knapp verpassten Podest sehr enttäuscht. „Es war eine harte Saison für uns, und es sah aus, als ob es für uns hier mit dem Happy End und einer Medaille klappt“, sagte Walther nach dem Rennen. „Naja, das waren heute nicht meine Bedingungen, Bobsport ist eben ein Freiluftsport. Wir haben Pech gehabt, schauen jetzt aber nach vorne.“

Und Oelsner, der mit Malte Schwenzfeier dahinter nach zwischenzeitlicher Medaillenchance auf Rang fünf fuhr: „Die Top-Sechs waren unser Ziel. Das haben wir erreicht“, so der Junioren-Weltmeister aus Altenberg. „Da war aber heute sicher mehr drin als Platz fünf. Das ärgert mich noch etwas.“

(skl/Fotos: skl)